Zürcher Kantonalschwingfest Fehraltorf, 12.05.2019

Ein Kranzgewinn mit Perspektive - Roman Bickel holt am Zürcher Kantonalschwingfest in Fehraltorf einen Kranz und kommt damit dem Eidgenössischen einen grossen Schritt näher. Der Festsieg geht an Samir Leuppi aus Winterthur.

Vor einer 4800-köpfigen Zuschauerkulisse traten am Sonntag in Fehraltorf bei kühlem, aber trockenem Wetter 159 Schwinger zum Zürcher Kantonalschwingfest an, wobei mit Ausnahme der Bündner alle Kantone des NOS-Verbandes vertreten waren. Der Vorjahressieger und im Vorfeld als Favorit gehandelte Thurgauer Samuel Giger musste aus gesundheitlichen Gründen Forfait geben. Im Hinblick auf das Eidgenössische Schwingfest wollte er kein Risiko eingehen. Mit sechs übrigen angetretenen eidgenössischen Kranzschwingern gestaltete sich trotzdem eine spannende Ausgangslage mit hochkarätigem Teilnehmerfeld.

Zur grossen Überraschung führte jedoch nach fünf Durchgängen der erst 21-jährige Christian Lanter aus Kollbrunn die Rangliste an. Selbst vom Teilverbandskranzer Beat Wickli liess sich Lanter nicht zurückbinden und qualifizierte sich verdient für den Schlussgang. In diesem stand ihm sein erfahrener Clubkollege Samir Leuppi gegenüber, der am Zürcher Kantonalen bereits 2017 obenaus geschwungen hatte. Leuppi gab sich keine Blösse und bodigte Lanter bereits in der zweiten Minute mit Kurz und Abschluss am Boden in der Schere.

Maximalnote zum Abschluss

Roman Bickel gewinnt im vierten Gang gegen Sämi HornerDie Zürcher Unterländer waren mit fünf Schwingern angetreten. Seiner Leaderrolle gerecht wurde der Hochfelder Roman Bickel, obwohl er sich aufgrund einer leichten Knieverletzung nicht optimal hatte vorbereiten können. Nach fünf Durchgängen stand fest, dass für den Kranz ein abschliessender Sieg hermusste. «Wenn das Knie hält, dann bin ich zuversichtlich», kommentierte Bickel seine Ausgangslage. Dementsprechend gross war schliesslich seine Freude und Erleichterung, als er Fabian Plüer das Sägemehl vom Rücken wischen konnte und die Kampfrichter das Resultat mit der Maximalnote quittierten. Mit diesem Kranzgewinn ist Bickel seinem Saisonziel, der Qualifikation für das Eidgenössische, einen Schritt näher gekommen.

Den übrigen Unterländern lief es durchzogen. Das grösste Nachwuchstalent, der Schleiniker Cédric Galli, kämpfte mit seiner Nervosität und musste die Hoffnungen auf seinen ersten Kranz bereits nach fünf Durchgängen aufgeben. Er schloss mit drei Siegen und drei Niederlagen im 12. Schlussrang ab. Der Schöfflisdorfer Raphael Kiener schaffte es gerade noch in den Ausstich, konnte aber danach nur noch eine Begegnung für sich entscheiden. Marc Sieber(Rüdlingen) startete mit zwei Siegen und nur einer Niederlage zwar verheissungsvoll, doch danach musste er sich dreimal in Serie das Sägemehl vom Rücken wischen lassen. Mit nur einem Sieg und drei Niederlagen als Vorarbeit erreichte von den Unterländern nur der Klotener Felix Frei den Ausstich nicht.

Mit dem Bruederschwinget in Bachenbülach steht am Pfingstmontag der schwingerische Saisonhöhepunkt in der Region an, an dem die Zürcher Unterländer auf einen Heimvorteil hoffen.